Einmal im Jahr ist es zur Tradition geworden, einen Abend mit Alexandra Janson von der Frühförderstelle anzubieten.
Sie weist darauf hin, dass Eltern ihre „Rolle als Eltern“ annehmen müssen und sie nicht Kamerad oder Freund ihres Kindes sind. Von der Abhängigkeit in die Selbständigkeit ist die vorgegebene Richtung, in die verantwortliche Eltern ihre Kinder erziehen und leiten. Und das bedeutet, wie Kinder es ausdrücken würden: „Mama und Papa sind die Bestimmer, die Chefs“. Nach Aussage von Frau Janson müssen Kinder fragen: „Mama, kann ich… oder Papa, darf ich…?, und Eltern erlauben oder erlauben nicht, je nach Situation.
Anhand des Bilds vom Lebensbaum erläuterte Frau Janson anschaulich die Entwicklung der Kinder: soll der Baum eine große Krone ausbilden, braucht er dazu auch ein breites und tiefes Wurzelwerk, sonst knickt oder kippt er in den Stürmen des Lebens um.
Diese Wurzeln werden durch Liebe, Schutz, Geborgenheit und Halt vermittelt und ausgebildet.
Und Halt bedeutet dabei auch: aushalten der negativen Emotionen die Kinder an die Eltern herantragen, wenn sie Probleme haben. Die emotionale Entwicklung der Kinder wird unterstützt, wenn Eltern die Gefühle benennen und beschreiben, die sie bei den Kindern in Mimik und Gestik beobachten und lesen können, z.B. „Ich sehe, du bist verärgert. Das ist in Ordnung, du kannst verärgert (zornig, wütend) sein, das geht vorbei. Aber dann räumst du dein Zimmer auf“.
In liebevoller Konsequenz die Zukunft des Kindes im Blick haben und Entscheidungen nicht dem Kind überlassen, lautet daher die Aufgabe. Eltern müssen Situationen entscheiden, die die Kinder noch nicht überblicken; z.B. „Heute ziehst du einen Pullover und kein T-Shirt an, denn sonst erkältest du dich. Du kannst auswählen, ob du den roten oder blauen Pullover anziehen möchtest.“
Kurzfristiges Nachgeben aus Harmoniebedürfnis verschiebt die Probleme auf später, wo sie oft heftiger wieder auftauchen.
Kinder kommen jedoch gut zurecht, wenn Eltern 51% der Situationen gut meistern, so Alexandra Janson. Und das mindert den Druck im Alltag enorm.
Für diesen interessanten Abend bedanken wir uns herzlich.
G. Schwara